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Neue Gaskraftwerke: Der Strom wird endlich wieder teurer

3 comments
  • "Sollten die geplanten Gasturbinen immer dann zum Zuge kommen, wenn Wind oder Sonne fehlen, würden sie in direkte Konkurrenz zu einer anderen Technik treten, die sich nicht nur etablieren möchte, sondern bereits in erheblichem Maße im Aufbau begriffen ist.

    Batterien sollen irgendwann die Überkapazitäten der erneuerbaren Energiequellen abfangen[...]."

    Beides ist zwar Speicher aber doch auf völlig unterschiedlichen Zeitskalen.

    Wie soll "Gas ist zu teuer" und "Gaskraftwerke konkurrieren mit viel preiswerteren Batteriespeichern" zusammen passen? Wer würde freiwillig Gas nutzen, um Zeiträume zu überbrücken, die Batterien leisten können, und wieso sollte die Möglichkeit überteuert Gas zu verbrennen die Investitionen in mehr Batteriespeicher verhindern?

    Die einzig wirklich relevante Frage ist doch: Ist die (selten vorkommende) Produktion von Strom mit Gas teurer als die natürlich durch sehr kurzfristige Nachfrage entstehenden Preisspitzen, die bei Strommangel entstehen würden.

    • Vor dem Hintergrund der endgültigen Abschaltung verbliebener Kohle-Meiler braucht es natürlich nonvolatile Ersatzkapazitäten. Kohle macht aktuell nach wie vor einen großen Teil unserer Stromproduktion aus, sollte Wind und Sonne ausbleiben. Ich sehe nicht wie man mit Akkus so große Ersatzkapazitäten schaffen kann, Wasserstoff fällt auch nicht vom Himmel. Also bleibt eben nur Gas.

      • Ich sehe nicht wie man mit Akkus so große Ersatzkapazitäten schaffen kann

        Das ist relativ einfach. Schau dir den Zuwachs an Akkukapazitäten an (dank geringer Kosten längst -genau wie Solar- exponentiell anwachsend) und überleg dir dann, dass "man" (lies: die Leute, die eigentlich für unsere Stromproduktion und die Stabilität der Netze sorgen sollten) bisher tatsächlich einen Scheißdreck getan hat. Die derzeiten Kapazitäten werden nämlich fast vollständig von privat angeschafften Kleinspeichern getragen (und nein, die meisten Leute sind keine Idealisten mit zu viel Geld, sondern tun das, weil es sich eben rechnet).

        Die Industrie ist einfach mal wieder langsam. Aber auch da sind massive Kapazitäten in der Pipeline. Erst beim verbleibenden Rest muss irgendwann der Staat regelnd eingreifen. Dass ergibt leider aber erst Sinn, wenn man die Jahrzehnte des Investitionsstaus für grundlegendere Dinge wie Leitungen erledigt hat.

        Und ja, Wasserstoff fällt tatsächlich beinah vom Himmel... allerdings erst, wenn man den Punkt erreicht hat, an dem die erneuerbare Energie und Batteriespeicher den Kurzzeitbereich abdenken, und der saisonale Produktionsüberschuss planbar wird.

        PS: Außerdem ist eines der großen Hemmnisse des natürlichen Zubaus (also privatwirtschaftlich ohne große Anreize), wie auch ein Grund für unsere hohen Strompreise, die künstliche Marktverzerrung, weil man sich weigert Strompreiszonen einzuführen (PPS: Was sagt eigentlich die EU dazu? hust). Lauter Bundesländer, die ihr eigenes Süppchen kochen, aber deren dumme Entscheidungen dann wieder von allen gleichermaßen bezahlt werden müssen, setzt halt exakt die falschen Anreize.